FJM

Die Judo-AG am FJM

zwischen Gokyo, Spaß und Spiel

Die Judo-AG wurde 2011 ins Leben gerufen, nachdem das FJM schuleigene Judomatten mit finanzieller Hilfe des Fördervereins hatte anschaffen können. So konnte nun endlich die Judoübungsstätte („Dojo“) mit den neuen Judomatten ausgelegt werden. Auf diesen sind unter anderem Kampf-, Rauf- und Ringspiele möglich, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Diese dienen nicht nur der Erwärmung, sondern erweisen sich als wertvoll, da sich die Judoka auf die Bewegungen und die Arbeit mit und gegen den Partner, die von direktem Körperkontakt geprägt ist, einstellen sollen. In den kämpferischen Auseinandersetzungen steckt damit ein hohes Potential zum Erlernen von kooperativem Verhalten (wie z.B. gegenseitiger Rücksichtnahme, Vermeidung von Härte etc.). Der Spaß an vielseitigen Bewegungen steht oben an, aber auch die Herausforderung des Erlernens der Gokyotechniken (Würfe in fünf Schwierigkeitsstufen) macht Judo für die Schülerinnen und Schüler spannend und attraktiv. Die neu erlernten Techniken werden im Randori (Übungskampf, bei dem es keinen Sieger gibt) angewendet und vertieft. Judo ist ein reiner Wettkampfsport und nicht dazu gedacht, sich beispielsweise im Straßenkampf zu behaupten.

Die Grundprinzipien des traditionellen Judos gehen auf Jigaro KANO (1860–1938) zurück. Gemäß diesen ist Judo eine durch Regeln kontrollierte Zweikampfsportart, die sich auf zentrale Prinzipien stützt: das technische Prinzip lässt sich als „Bester Einsatz von Geist und Körper“ beschreiben und beinhaltet eine deutliche Absage an das Kräftemessen. Durch die Gesetze des Nachgebens, Ausweichens und Gleichgewichtbrechens unter Zuhilfenahme der Hebelgesetze soll durch einen effektiven Gebrauch von „Geist und Körper“ ein ökonomischer Krafteinsatz erzielt werden. Das Prinzip des Nachgebens und der Anpassung an die Absichten des Gegenübers wird nach KANO durch das für Sanftheit oder Nachgeben stehende ju charakterisiert. Es impliziert neben der Fähigkeit, die eigenen Kräfte einzuschätzen, das richtige Interpretieren der Situation, in welcher sich die Kämpfenden befinden.

Das moralische Prinzip hebt Judo über eine bloße Zweikampfsportart hinaus. Es lässt sich mit dem Grundsatz „Durch gegenseitiges Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Wohlergehen“ übersetzen und soll verdeutlichen, welche Haltung und Einstellung das Erlernen von Judo voraussetzt: Der Gegner ist nicht nur „Übungsobjekt“ sondern ein Partner, in dessen Lage man sich hineinversetzen und für den man Verantwortung übernehmen muss. Dieser Grundsatz charakterisiert das „do“, welches mit Weg oder Prinzip übersetzt werden kann. Judo heißt vor allen Dingen: auf der Matte üben, sich bewegen, mit vielen verschiedenen Partnern kämpfen oder, wie die Japaner sagen, „mit dem Körper begreifen“.

Zweimal jährlich findet am FJM eine Kyu-Gürtelprüfung statt, in der die ambitionierten Judoka ihre Technikkenntnisse demonstrieren können, um die Prüfung zum nächst höher graduierten Gürtel abzulegen. Ferner erhalten die Judoka mit der Prüfung zum 8. Kyu-Gürtel (weiß-gelb) die Möglichkeit, an Judomeisterschaften teilzunehmen, ohne dass eine Vereinszugehörigkeit vorliegen muss.

Auch die Wettkampferfolge der Judoka des FJM bei den Schulsportwettkämpfen lassen sich sehen: Letztes Jahr stellte das FJM-Team vier Mannschaften, die bei den Bezirksmeisterschaften in Hagen starteten und couragiert ihre Kämpfe absolvierten. Für die meisten Judoka war es der erste Judowettkampf überhaupt.

Judo AG am FJM 4
Judo AG am FJM 5

Wird in einem Wettkampf ein ausgeführter Wurf nicht mit einem Ippon (ganzer Punkt) belohnt, aber der Gegner befindet sich dennoch am Boden, wird der Kampf dort weitergeführt. Ziel ist es dann, Bodentechniken wie Haltegriffe (Würge- und Hebeltechniken sind im AG-Sport in der Sekundarstufe I nicht erlaubt) anzuwenden. Gelingt es, den Gegner in einem Haltegriff 25 Sekunden zu halten, erhält Tori einen Ippon, dieser bedeutet den Sieg.

Abschluss einer jeden Übungseinheit stellt der Wettkampf dar, in dem die neu erlernten Techniken auf ihre Wettkampftauglichkeit hin überprüft werden. Das Japanische Turnier ist bei den AG-Teilnehmern besonders beliebt.

In diesem Turnier beginnen die beiden Leichtesten. Der Sieger bleibt auf der Matte und kämpft gegen den nächst Schwereren. Wer drei Kämpfe hintereinander gewonnen hat, erhält die Bronzemedaille, bei vier Siegen in Serie gewinnt man Silber und bei fünf Kämpfen in Serie Gold. Gewinnt der schwerste Schüler den letzten Kampf, so muss er gegen die nächst Leichteren kämpfen bis zum Goldmedaillengewinn bzw. bis zu seiner Niederlage.

Manche Schülerinnen und Schüler widmen sich aber lieber der Kampfkunst und erarbeiten eine Kata (Aneinanderreihung von Würfen bzw. Fallübungen als Choreographie), welche einmal mehr die Prinzipien des Judos wie u.a. Kooperation von Tori und Uke demonstriert.

Nach oben scrollen