FJM

Streitschlichtung

Schüler helfen Schüler

Streit auf dem Pausenhof

Marcel, Sahid und Laura gehen mit Björn, Jamal und Simone in die siebte Klasse. Seit einiger Zeit gibt es immer wieder Auseinandersetzungen an der Tischtennisplatte zwischen ihnen. Als eine Lehrerin sie nun auf dem Hof schubsend und einander beschimpfend antrifft, bringt sie die Schüler zu den Streitschlichtern.

Die Streitschlichter helfen Schülerinnen und Schülern, die Streit haben, in einem Schlichtungsgespräch, den Konflikt zu analysieren und Lösungswege zu finden. Die Lehrerinnen und Lehrer sind nicht daran beteiligt. Dabei muss der Schlichter als neutraler, verschwiegener Helfer darauf achten, dass die Regeln für das Schlichtungsgespräch eingehalten werden und die Schülerinnen und Schüler nach einem vorstrukturierten Schlichtungsablauf den Fall zur eigenen Zufriedenheit lösen können. Schuldzuweisungen gibt es in der Streitschlichtung nicht! Auch wir haben am FJM seit dem Schuljahr 2011/2012 eine Streitschlichter-AG. Bereits in den Jahren zuvor wurden die Mentoren der Fünftklässler als Streitschlichter ausgebildet. Die Streitschlichter-Ausbildung erstreckt sich über ein Schuljahr. Wir bilden die Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse zu Streitschlichtern aus. Die Ausbildung erfolgt überwiegend über Rollenspiele.

Rollenbeschreibung Marcel, Sahid und Laura

Marcel, Sahid und Laura finden Björn, Jamal und Simone richtig doof. Dauernd geben die damit an, wie toll sie seien, was für super Handys sie besitzen und wie sehr die Lehrer sie mögen. Dabei stimmt das gar nicht!

Neben der ganzen Angeberei machen die drei auch noch im Sportunterricht die ganze Zeit Quatsch. Nur weil sie schlecht in Sport sind, schlagen sie im Unterricht den Ball weg und halten sich nicht an die Regeln. Obwohl die drei Sportunterricht hassen, möchten sie in der großen Pause immer Tischtennis spielen. Wenn sie dazu kommen, wird nur gestört und es kommen blöde Sprüche.

Marcel, Sahid und Laura haben deshalb heute vor der großen Pause überlegt, die Tischtennisschläger von den anderen zu verstecken. Als die das dann jedoch merkten, wurden sie wütend und fingen auf dem Hof eine Rangelei an…

Eine typische Situation auf dem Schulhof, deshalb wurde an vielen Schulen in den letzten Jahren das Konzept der Schülerstreitschlichtung erfolgreich eingeführt und ausgebaut.

Dabei trainieren die angehenden Streitschlichter, Konflikte zu beobachten, Konfliktgespräche mithilfe verschiedener Gesprächstechniken zu führen und Lösungsvorschläge zu reflektieren. Ziel soll es sein, dass die AG-Teilnehmer am Ende ihrer Ausbildung die fünf Phasen einer Mediation (1. Einleitung, 2. Sichtweisen der Konfliktparteien, 3. Vertiefung und Konflikthintergrund, 4. Lösungssuche, 5. Vereinbarung) selbständig durchführen können. Wörtlich übersetzt heißt Mediation „Vermittlung“ und meint die Vermittlung in Streitfällen durch unparteiische Dritte, die von allen Seiten akzeptiert werden. Die Schlichtungsgespräche finden in einem eigenen, selbstgestalteten Streitschlichterraum im Unterstufengebäude statt. Die Ausbildung hat nicht nur positiven Einfluss auf das Selbstbewusstsein und Sozialverhalten der Streitschlichter, sondern wirkt sich positiv auf das gesamte Schulklima aus.

Nach oben scrollen