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Dalton – woher kommt eigentlich dieses pädagogische Konzept?

Der Daltonunterricht, benannt nach der amerikanischen Stadt Dalton, wurde durch die Reformpädagogin Helen Parkhurst (1887-1973) entwickelt. Sie stellte grundsätzlich das selbstständige Arbeiten und Lernen ins Zentrum ihrer Pädagogik. Eine grundlegende Erkenntnis war es dabei für sie, dass man das, womit man sich selbst aktiv auseinandersetzt, am einfachsten und besten behält. Für das „Selbst-Machen” beim Arbeiten und Lernen benötigt man Schul-Zeit, die in Grenzen frei einteilbar und individuell nutzbar sein sollte, da eigene Talente und Begabungen sowie die Motivation einen großen Einfluss auf das individuelle Lerntempo haben.

Als junge Lehrerin an einer Landschule stand Helen Parkhurst vor dem Problem, eine Gruppe von etwa 40 Schülerinnen und Schülern zwischen 4 und 14 Jahren in einem Klassenraum gemeinsam unterrichten zu müssen. Schnell wurde ihr klar, dass sie unter diesen Umständen den einzelnen Kindern durch klassischen (frontalen) Unterricht nicht gerecht werden konnte. Also entwickelte sie eine Unterrichtsform, die es ermöglichte, dass die Kinder möglichst selbstständig die Inhalte erarbeiten konnten, indem sie so oft es ging zusammen und eigenständig arbeiten sollten. Das „nachhaltige Eigenstudium“ sollte möglichst häufig den direkten Unterricht ersetzen. Daher verfasste Parkhurst für die Schülerinnen und Schüler sogenannte „assignments“, in denen die während eines Monats zu erledigenden Arbeits- und Lernpensen verzeichnet waren. Zugleich richtete sie „laboratories“ ein, fachspezifisch ausgestattete Lernumgebungen, in denen die anwesenden Fachlehrkräfte bei Lernschwierigkeiten halfen. Auf diese Art konnten die immer heterogen zusammengesetzten Klassengemeinschaften auch bei unterschiedlichen Lerntempi erhalten bleiben.

​In seinen Grundideen ähnelt der Daltonunterricht der Montessori-Pädagogik, jedoch bezieht sich Montessoris Form individualisierten Lernens vorrangig auf den Primarstufenunterricht, während Parkhurst (die 1914 auch selbst einen Lehrgang bei Montessori absolvierte) eine neue pädagogische Arbeitsweise entwickelte, die besonders dem selbstständigen Lernen in den Altersklassen der heutigen Sekundarstufen I und II gerecht wird. Mit dem „selbstständigen“ Arbeiten und Lernen wird dabei das Prinzip „in Freiheit gebunden zu sein“ verknüpft, das es ermöglicht, individuell benötigte Arbeits- und Lern-Zeit in Grenzen frei einteilen und frei nutzen zu können, um eigenen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Begabungen besser gerecht zu werden.

Helen Parkhurst war seit 1919 Schuldirektorin der „Children’s University School” in New York. Die Schule wurde 1924 auf ihr Betreiben hin in „The Dalton School New York” umbenannt. Sie existiert bis heute und ist eine der renommiertesten und namhaftesten Schulen in den USA. ​Parkhurst hat ihre Erfahrungen 1922 in ihrem zentralen Werk „Education on the Dalton Plan“ niedergeschrieben. Hier schreibt sie auch den nach wie vor gültigen Satz: „Schwerpunkt der Schule ist das Lernen und nicht das Lehren!“

“Dalton is not a system, it’s a way of life!” (Helen Parkhurst)

(Quelle: www.dalton-vereinigung.de/daltonpaedagogik)

  1. Dalton – woher kommt eigentlich dieses pädagogische Konzept?
  2. Was bedeutet Dalton-Pädagogik am FJM?
  3. Dalton-Pädagogik am FJM: Einführung – Gremien – Kommunikation
  4. Was sind zentrale Unterrichtsprinzipien der Dalton-Pädagogik am FJM?
  5. Besondere Forder- und Förderangebote in Daltonstunden am FJM
  6. Der FJM- Planer und das Dalton-Konzept
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