FJM

Fürst aktuell

ERGÄNZUNG NR. 9/MAI 2020 (STAND: 1.5.2020)

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,
liebe Mitglieder der FJM-Schulgemeinschaft,

Sie alle werden der Presse entnommen haben, dass in der Landesregierung von NRW die Kommunikation derzeitig nicht so richtig gut läuft, wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass die Planungen des Ministeriums für Schule und Bildung für die weiteren Schulöffnungen nach dem 4. Mai in enger Abstimmung mit allen schulischen Verbänden erfolgen und aus meiner Sicht auch passend sowie von praxisnahem Augenmaß bestimmt ausfallen.

Gleichwohl „hängen“ augenblicklich alle auf die Coronapandemie bezogenen Entscheidungen zunächst bei Kanzlerin Angela Merkel und der Runde der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten. Dieses illustre Gremium hat in seiner gestrigen Konferenz die Entscheidungen über weitere Schulöffnungen jedoch auf den 6. Mai verschoben, was mit der Spitze des MSB in NRW so wohl nicht kommuniziert war. Demgemäß werden alle verbindlichen Regelungen über weitere Öffnungen der Schulen erst nach dem 6. Mai kommuniziert werden können.

Weitere Schulöffnungen – vorsichtige Ausblicke:

Bestimmte Eckpunkte sind allerdings schon erkennbar, trotz aller Verweise auf das Gesprächsergebnis am 6. Mai – und in der Hoffnung, dass die veröffentlichten Infektionszahlen sich in diesen Tagen nicht noch erheblich nach oben verändern:

1. Vor dem 11. Mai findet an den Gymnasien wohl kein weiterer Präsenzunterricht (außer dem für die Q2) statt.

2. Alle danach von uns umzusetzenden Präsenzangebote von Unterricht betreffen voraussichtlich maximal eine Jahrgangsstufe bzw. eine entsprechende Schülerzahl, zuzüglich der Abiturprüfungen. Die genaueren Regelungen sind aber noch unklar.

3. Weitere Klassenarbeiten oder schriftliche Tests sind bis zu den Sommerferien in der Sek. I wahrscheinlich nicht mehr zulässig.

4. Für die Q1 ist davon auszugehen, dass Klausuren aus dem 1. Quartal noch nachgeschrieben sowie noch eine weitere Klausur – unter Bezug auf die Arbeiten im Distanzunterricht sowie noch stattfindenden Präsenzunterricht – geschrieben werden müssen. Für die EF sind die Regelungen noch unklar.

5. Alle Schülerinnen und Schüler werden in diesem Jahr (zunächst) versetzt. Nicht erworbene Schulabschlüsse können zum Beginn des neuen Schuljahres mit Nachprüfungen erworben werden. Die Benotungen erfolgen zum Jahresende auf der Grundlage der im gesamten Schuljahr gezeigten bzw. erbrachten Leistungen.

Genauere Regelungen sind auch hier noch unklar.

6. Es wird voraussichtlich keinen Samstagsunterricht geben und auch die weiteren beweglichen Ferientage bleiben wohl erhalten (bis auf den 22. Mai, an dem Abiturklausuren geschrieben werden).

7. Auch nach den Sommerferien wird mit Sicherheit regulärer Unterrichtsbetrieb an den Schulen im gewohnten Umfang und in gewohnter Form noch nicht wieder realisierbar sein. Die derzeitig geltenden strengen Infektionsschutzbestimmungen werden sicherlich bestehen bleiben, vielleicht mit kleinen Lockerungen im Detail.

Dies alles aber unter Vorbehalt – und unter Verweis auf die „Entscheidungshoheit“ der politischen Verantwortungsträger in Bund und Land, die je nach weiterem Verlauf der Coronapandemie auch zu ganz anderen Regelungen gelangen können.

Fernunterricht – Distanzlernen – digitale Videoplattformen:

Nach intensiven schulinternen und -externen Recherchen haben wir uns dafür entschieden, für Videokonferenz- und sonstige digitale Unterrichtsformate die Microsoft-Plattform „Teams for Education“ am FJM zu implementieren und allen am Schulleben Beteiligten als digitales Kommunikationsformat zu empfehlen. Ganz ausdrücklich möchte ich mich an dieser Stelle auch für die zahlreichen guten und wirklich hilfreichen Hinweise aus der Elternschaft bedanken!

Wir sind zu dieser Entscheidung vor dem Hintergrund folgender Erkenntnisse gelangt:

1. Eine uneingeschränkt datenschutzsichere Plattform gibt es im Moment nicht, diese müsste durch das Land NRW zentral vorgegeben werden, was derzeitig nicht in Sicht ist.

2. Die kritische Sicht der vielfach genutzten Plattform „Zoom“ wird von den meisten Schulen geteilt, aber der Einsatz des Formates erfolgt – wie auch bei uns am FJM – recht umfangreich, wobei personenbezogene Daten so reduziert wie möglich eingesetzt werden sollten.

3. Von vielen externen schulischen Beratern wird der Einsatz der Plattform „Teams for Education“ von Microsoft empfohlen, die derzeitig offenkundig den besten Kompromiss zwischen Angebotsbreite, Einsetzbarkeit und Datenschutzsicherheit darstellt. Natürlich ist auch diese Plattform mit dem Kompromiss der Bindung an einen amerikanischen „Software-Multi“ behaftet, aber solange durch das Land NRW keine entsprechenden Alternativen zur Verfügung gestellt werden, müssen wir damit wohl leben.

Download

4. Im Sinne der Vereinheitlichung von digitalen Kommunikationsformen ist es für alle beteiligten Gruppen der Schulgemeinschaft sicherlich hilfreich und für Transparenz sorgend, wenn – in der Regel – einheitlich eine bestimmte Plattform genutzt wird. Es kommt hinzu, dass es für „Teams“ umfangreiche zusätzliche Anwendungen und Unterstützungen gibt, die aber gewisser Einarbeitung bedürfen. Selbstverständlich können vor dem Hintergrund der pädagogischen Freiheit von Lehrkräften auch andere Kommunikationsplattformen weiterhin genutzt werden, aber dann erfolgt darüber eine Mitteilung an die Teams der Klassen- und Jahrgangsstufenleitungen, damit bei Bedarf koordinierend eingegriffen werden kann.

Der Einsatz von „Teams“ kann von der kommenden Woche an starten, da für alle FJM-Schülerinnen und Schüler der Sek. I inzwischen E-Mail-Adressen unter Fjm-siegen.de angelegt wurden und allen nun auch bereits ein Microsoft-Konto zur Verfügung steht. Die Klassenleitungsteams der Sek. I informieren die Eltern über die notwendigen Abläufe und lassen ihnen die Liste mit den E-Mail-Adressen sowie den (vorläufigen) Passwörtern für das Microsoft-Konto zugehen. Sie werden beim ersten Login sofort dazu aufgefordert, ein neues Passwort anzulegen.

Für die Sek. II sind diese Voraussetzungen bereits gelegt.

Mit dem Einsatz von „Teams“ verbunden ist die kostenlose Nutzung des Microsoft „Office 365-Pakets“.

Bei Rückfragen bitte an die Teams der Klassen- oder Jahrgangstufenleitungen wenden bzw. bei Detailfragen bitte über das Sekretariat an Herrn Riedel oder Herrn Dr. Köster.

Zum Abschluss einige generelle Anmerkungen sowie interne FJM-Regelungen zum Einsatz digitaler Kommunikationsplattformen im aktuellen Corona-Distanzunterricht:

1. Auch der Einsatz solcher Plattformen ersetzt keinen regulären Unterricht – und sollte demzufolge auch in der zweiten Corona-Phase mit ausgesetztem Schulbetrieb nicht „inflationär“ praktiziert werden. Aber er empfiehlt sich, um zumindest für eine bestimmte Unterrichtszeit doch den mehr oder weniger persönlichen Kontakt mit den Lerngruppen zu ermöglichen.

2. Sek. I: In der Regel empfiehlt es sich, pro Lerngruppe und Fach maximal eine der wöchentlich im Stundenplan vorgesehenen Unterrichtseinheiten in dieser Weise durchzuführen, nicht mehr (Ausnahmen bestätigen aber auch hier manchmal die Regel).

3. Sek. II: Hier sind sicherlich – besonders in der Q1 – konkrete Empfehlungen weniger sinnvoll, doch der zeitliche Umfang sollte ungefähr verhältnismäßig der Kursart LK oder GK entsprechen.

4. Um „Absprachewirrwar“ zu vermeiden, werden die Videokonferenzen und/oder andere digitale Unterrichtsformen in der Regel nur in den regulären Unterrichtseinheiten durchgeführt – und können somit selbstverständlich bereits auch um 7.40 Uhr beginnen. Sollte aus irgendeinem nachvollziehbaren Grund eine solche Veranstaltung nicht in den regulären Unterrichtszeiten durchführbar sein, so werden die Klassen- und Jahrgangsstufenleitungen informiert, um auch hier koordinierend tätig werden zu können.

5. Um sicherzustellen, dass in allen Klassen und Jahrgangsstufen jede Schülerin/jeder Schüler über (zumindest) ein digitales Endgerät zur Teilnahme an Videokonferenzen o. ä. verfügt, haben wir die Bestände in den Klassen bzw. Jahrgangsstufen ermittelt. Zugleich ermitteln wir, ob es Schülerinnen/Schüler gibt, die über keinen Internet-Zugang verfügen. Sie werden vernommen haben, dass gemäß der jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung für diese Fälle pro Kind zusätzlich 150,- EURO beantragt werden können, was wir dann gemeinsam mit den Eltern bei Bedarf in die Wege leiten können. Leider sind die genauen Ausführungsbestimmungen für die Gewährung dieser Unterstützung derzeitig noch unklar, Auskunft erteilt das Sekretariat.

Natürlich gibt es auch an unserem FJM Eltern, die den Einsatz digitaler Medien bzw. die Ausstattung ihrer Kinder mit entsprechenden Endgeräten eher kritisch sehen. Dafür gibt es durchaus ja auch gute Gründe! Gleichwohl möchten wir Sie darum bitten, unter den gegebenen Bedingungen der Corona-Ausnahmesituation ihren Kindern zumindest zeitweise den Zugang zu solchen Geräten bzw. die (beaufsichtigte und kontrollierte) Nutzung des Internets für den Schulunterricht zu ermöglichen. Bei Fragen diesbezüglich wenden Sie sich doch bitte direkt an mich.

Soviel nun erst einmal wieder für heute, an einem für uns alle ganz sicher auch einzigartigen Maifeiertag und „Tag der Arbeit“ – und: Weitere Informationen folgen sicher…

Ganz herzliche Grüße an alle – und weiterhin bitte gesund bleiben!

Ihr/Euer

(Schulleiter)

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